NEU: Die Teilnahme ist auch digital möglich. Dann erhalten Sie einen persönlichen Link (nicht zum Weitergeben oder Teilen vorgesehen). Kosten: 180 Euro (keine Ermäßigungen).
Aktuelle Ausgabe: Heft 6 (2025)
BIBLISCHE BESINNUNG
Br. Franziskus Christoph Joest:
Weihnachten und Hiob. Predigt zu Hiob 42, 1–6. (346–348)
AUFSÄTZE
Rainer Riesner:
Sklaverei im Neuen Testament – eine Skizze. (349–365)
Jesus criticised enslaving power relations and created a contrasting community with the circle of disciples. Slavery was apparently also abolished in a part of the early church in Jerusalem, which continued the renunciation of property by the circle of disciples. Paul founded his Gentile Christian communities on the basis of the ancient oikos structure. He therefore accepted the social order in which many slaves were socially better off than some free people. However, the apostle ensured that masters and slaves in the one body of the house church were committed to serving one another, in keeping with the ethos of Jesus. Both the gospel tradition and Paul's writings contain motifs that could later be invoked in favour of the abolition of slavery.
Heinz-Dieter Neef:
Warum lernen wir Hebräisch? (366–380)
The study defends the study of Hebrew within theological education. It serves as a bridge to the Bible and its world, as well as to Jewish theology.
Lennart Luhmann:
Die Wiederkehr der Bilder. Ikonen in der evangelischen Kirche. (381–389)
This article deals with the emergence of icons in the Protestant Church. It raises the question, for what reason icons become popular and which changes could come along with this trend. Analysing some literature on icons written by Western theologians and icon painters, it expounds the problems of the reception of Modern Eastern icon theologies. Eventually it points out some chances and challenges of the use of icons in the Western especially Protestant Church.
DOKUMENTATION
Reiner Braun:
Friedensengel mit Maschinengewehr? Predigt zum Buß- und Bettag 2025 mit Epheser 2,13–17 und einem Gemälde von Christian Ristau. (390–395)
BÜCHER: 396–399
EDITORIAL
Was haben der Mann, der in der Asche saß, und Weihnachten miteinander zu tun? Die Frage drängt sich auf! Denn so leicht will die Verbindung nicht gelingen. Wer sich jedoch auf das Gespräch zwischen Bruder Franziskus und Hiob einlässt, wird so manche Entdeckung machen, wenn dessen Bekenntnis zu einem weihnachtlichen wird: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“
Wie positionierten sich Jesus und die ersten Christen mit Blick auf die gesellschaftlichen Normierungen ihrer Zeit? Konkret geht es im Artikel von Rainer Riesner um die „Sklaverei im Neuen Testament“. Dabei entsteht ein differenziertes Bild mit Äußerungen Jesu gegen die Sklaverei bis hin zu ihrer faktischen Abschaffung in Teilen der ersten Gemeinden. Belege dafür finden sich auch bei Paulus!
Warum sollten Theologiestudierende Hebräisch lernen? Angesichts der neueren Diskussionen um Studienreformen und der damit verbundenen kritischen Sicht auf die alten Sprachen mag die Antwort von Heinz-Dieter Neef vielen reaktionär erscheinen. Dennoch kommt der leidenschaftlichen Begründung fürs Hebräischlernen eine bleibende Bedeutung zu.
Was haben Bilder in der evangelischen Kirche zu suchen, der Kirche des Wortes? Gehören sie nicht zuerst katholischen oder orthodoxen Kirchen, besonders in Form der Ikonen? Lennart Luhmann hat nicht nur die „Wiederkehr der Bilder“ in der evangelischen Kirche bemerkt, sondern weiß auch geradezu vom „Reiz der Ikone“ zu schwärmen.
Die friedensethischen Diskussionen haben durch die aktuellen Entwicklungen und die jüngste Denkschrift der EKD neue Fahrt aufgenommen. In diesem Zusammenhang dokumentieren wir die Predigt von Reiner Braun: „Friedensengel mit Maschinengewehr?“ Das Bild von Christian Ristau sollte man auf sich wirken lassen! Nicht zuletzt durch die Kindlichkeit des Engels ist es eine gewaltige Provokation in Zeiten, da um die Wiedereinführung der Wehrpflicht gestritten wird.
Die Advents- und Weihnachtszeit ist voller Bilder und Symbolik. Die Krippe und die Windeln seien hier nur exemplarisch und gleichermaßen basal benannt. Denn „der Engel sprach zu ihnen“ und hoffentlich auch zu uns:
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Lukas 2,10f).
Ihnen ein frohes weihnachtliches Geburtstagsfest und ein friedensreiches neues Jahr – in dem wir uns aufs Wiederlesen oder sogar aufs Wiedersehen (S. 344 u. 395!) freuen!
Herzlich grüßen Ihre Herausgeber
Reiner Braun und Martin Reppenhagen
Heft 5 (2025)
BIBLISCHE BESINNUNG
Mihamm Kim-Rauchholz:
Die Rechtfertigung der Gottlosen.
(282–286)
AUFSÄTZE
Ulrich H. J. Körtner:
Rechtfertigung heute? Verstehensprobleme reformatorischer Theologie in Zeiten der Gottesvergessenheit. (287–303)
This article analyzes the reasons for the supposed obsolescence of the doctrines of justification proposed by Paul and the Reformation. As the idea of judgment fades, a concept that was omnipresent during the Reformation due to late medieval practices of penance and confession, the question of a merciful God, like that of eternal salvation, has lost significance. The concept of salvation as an unattainable gift from God has been replaced by the idea of achievable salvation. However, in the process of believing that salvation can be achieved, the traditional expectation of salvation and discourse on God have become problematic. The transformation of dogmatic content into ethical content in neo-Protestantism since the Enlightenment is both a consequence of and a cause for today's difficulties in understanding the classical doctrine of justification. The author presents a perspective on how the Reformation doctrine of justification can regain plausibility in an age of God's forgetfulness. In the process, the so-called question of God also takes on a new form. The consequences for ethics and theological hermeneutics are discussed in the article's final two sections.
Niklas Peuckmann:
Kritische Solidarität 2.0. Überlegungen zur Zukunft von Seelsorge und Ethik in der Polizei. (304–315)
In the process of the great transformation of the church, many fields of church activity are also currently changing. Such a process of change is also emerging for police chaplaincy. In view of the many new challenges facing the police today, the focus is shifting to the question of what the profile of police chaplaincy could look like in the future. The article takes up the established concept of critical solidarity (G. Picht) and discusses how this can be further developed in the sense of critical solidarity 2.0.
Johannes von Lüpke:
Lesen unter der Verheißung des Geistes.
Zur theologischen Schriftauslegung.
(316–327)
Reading is more than just taking note of and reproducing what is written. The question, “How do you read?” (Luke 10:26) focuses on the practice of reading and on the person of the reader. From an anthropological perspective, a distinction must be made between different powers of the mind: reason (ratio), which can also be outsourced to AI devices, reads differently than intellect (intellectus), which allows itself to be addressed and moved by what it reads. From a theological perspective, such reading of Scripture is directed toward the work of the Holy Spirit and is at the same time moved by it. As a guide to a theological reading of Scripture in this sense, we recommend the rules issued by Luther for the study of theology (oratio, meditatio, tentatio).
QUELLE
Dietrich Bonhoeffer:
„Nur das Leben aus Gott ist Ziel und Erfüllung“.
Meditation zu Psalm 119,17. (328–329)
DOKUMENTATION
Wolf-Friedrich Schäufele:
„Die Zeit der Ernte ist da“. Erntedankpredigt – 500 Jahre nach dem „deutschen Bauernkrieg“. (330–334)
BÜCHER: 335–344
EDITORIAL
Das Evangelium sei fast nie wirklich umgesetzt worden und man könne ihm deshalb auch kein Versagen vorwerfen. Mit diesem steilen Zitat beginnt Mihamm Kim-Rauchholz ihre Predigt, in der sie sehr eindringlich die Rechtfertigung der Gottlosen vor Augen malt.
Um dieses Kernstück reformatorischer Theologie in Zeiten der Gottesvergessenheit geht es auch Ulrich H. J. Körtner. Die Theologie habe die Aufgabe, Gott zu verstehen – auf dem Weg der Theologie, deren Grundlage eine Hermeneutik der Liebe, des Verzeihens und des Versprechens ist. (Bitte beachten Sie auch die Einladung zur Live-Veranstaltung mit dem Autor sowie den Podcast!)
Was das konkret heißen kann, zeigt Niklas Peukmann mit Blick auf die Polizeiseelsorge. Seine Überlegungen können durchaus exemplarisch für andere Arbeitszweige der Kirche gelesen werden, insbesondere für die Militärseelsorge.
Wie kann es zu einer fruchtbaren Umsetzung des Evangeliums kommen, wenn nicht durch den immer wieder neuen Blick in die Bibel, mit Konzentration auf die Verhei ßungen Gottes? Johannes von Lüpke lädt zu einer theologischen Schriftauslegung ein. Was er hier ausführt, hat er erstmals in einem Seminar „Theologie im Kloster“ dargeboten, in Zusammenarbeit mit dem Kloster Volkenroda und dem Pfarrerinnen- und Pfarrer-Gebetsbund, der auch diese Zeitschrift trägt.
Das Seminar behandelte Dietrich Bonhoeffers Meditationen über seinen Lieblingspsalm. Eine dieser Meditationen bieten wir gleichsam als theologische Praline dar, verpackt in die historische Entstehungssituation – als Einladung zum Weiterlesen und Weitermeditieren.
Umsetzung des Evangeliums – das ist auch der Umgang mit den Erntegaben. Ungerechtigkeiten in diesem Umgang haben vor 500 Jahren zum sogenannten „deutschen Bauernkrieg“ geführt. Man könnte von einer Bestätigung der eingangs genannten These sprechen. Eine geistlich tiefe und kirchenhistorisch reichhaltige Predigt, zudem gehalten an einem geschichtsträchtigen Ort, steuert mit Wolf-Friedrich Schäufele ein profunder Kenner der Materie bei.
Bleibt uns nur zu hoffen, dass wir in Gottes Namen Theologisches bieten, das zur Umsetzung des Christentums beiträgt. Das ist übrigens auch das Ziel des Symposiums, zu dem wir schon mehrfach eingeladen haben. Es sind noch wenige Plätze frei. Kommen Sie nach Marburg! Alles Weitere auf www.theologische-beiträge.de.
Herbstliche Grüße
Ihre Herausgeber Reiner Braun und Martin Reppenhagen
Heft 4 (2025)
BIBLISCHE BESINNUNG
Alexandra Battenberg und Gernot M. Zeilinger:
Wie kann ich glauben?
Dialogpredigt zu Lukas 24,13–35: Die Emmausjünger. (210–215)
AUFSÄTZE
Michael Herbst:
Auf der Ersatzbank.
Ein zweiter Blick auf die Auswertung der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (‚KMU VI‘). (216–236)
This article is dedicated to the results of the 6th Church Membership Survey, which shows an overall increasing shrinkage and weakening of the churches in Germany. In the first section, this shrinkage is traced using key findings of the study, such as the accelerated dynamics of church resignations or the purely secular attitude to life of a majority of the population. This is continued in the second section, focusing on central areas of the church's work (such as worship). The third section addresses the survey authors' strategic conclusions, particularly the call to prove themselves as competent service providers for the needs of their members and others, but also to model accessible spaces for faith communication. In the last section, a theological perspective of a poorer and smaller church is attempted based on the story of the feeding of the 5000 according to Matthew 14. "Five loaves and two fishes" symbolize the gifts of the church, which, through trust in God, give many people what they need for faith and life. This includes, for example, the wide-reaching work with confirmation candidates or church music.
Heinzpeter Hempelmann:
Gemeinde als Rhizom?
Eine Provokation. (237–250)
Although the tree has been the predominant ecclesiological image in the theology and the church of the west, this essay adopts one of today's most fertile post-structuralist approaches. Building on the work of Gilles Deleuze and Félix Guattari, it posits that the reality and growth of the Church should be considered as a rhizome. In doing so an image and a concept of the Church emerges that, according to the thesis of this paper, more accurately reflects its reality than the systematizing and ideal-typically operating tree typology, and offers valuable insights into how the Church can grow and develop more effectively.
Thomas Schlegel:
Abschied nehmen, damit Neues nachwachsen kann. Was Kirchenentwicklung vom Waldumbau lernen kann. (251–262)
This essay tries to find parallels between church-development and the development of central European forests. Especially the dry years 2018-2020 resulted in a massive forest dieback – which is very present in German low mountain ranges like the Harz. About 80% of the trees died and now the forest does not look like a forest anymore. How do politicians, owners and forester react? Does the forest have a future? The experts answer “yes” but it needs different activities and also a certain passivity: To lean back, wait and trust, that the forest will recover. The procedure and attitude are inspiring for church developers, especially in times where many ask: Does the church have a future?
Diesen Artikel können Sie als appetizer herunterladen.
Patrick Todjeras:
Die Suche nach Glück und dem ‚guten Leben‘ und Evangelisation – eine Annäherung. (263–278)
This article examines the possible relationship between the search for happiness and evangelism. It introduces the umbrella term ‚human flourishing‘ into the German speaking practical theological discussion and points out that aspects of spirituality, as provided by the Christian faith, can enrich this concept.
When looking for connections between individual flourishing (search for happiness) and evangelism, we will first examine a stimulating British project – The Happiness Lab. This will then be discussed and linked to selected reflections from a Christian perspective and individual flourishing, as well as to Michael Herbst‘s reflections on evangelism.
Supporting ‚paths to the good life‘ – for example, through courses that focus on individual well-being – can be fruitfully understood as evangelistic work, with due consideration of essential, non-negligible aspects of gospel proclamation.
IN EIGENER SACHE
Reiner Braun:
Im Beruf die „theologische Spielfertigkeit“ trainieren.
Ein Brief zum bestandenen Examen. (279–280)
BÜCHER: 278
EDITORIAL
In die Dynamik von Unglauben und Glauben nehmen uns Alexandra Battenberg und Gernot Zeilinger durch ihre Dialogpredigt zu den Emmausjüngern mit und weisen auf Kirche und Gemeinde hin. Damit liefern sie eine feine Vorlage für die weiteren Artikel des Heftes.
Die Kirche sieht Michael Herbst mit seinem zweiten Blick in die 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung auf der Ersatzbank. Beschleunigende Abbrüche sind wahrzunehmen. Wie steht es daher um den Gottesdienst, um die Kasualien, die Säkularisierung und wie können kirchliche Strategien dazu aussehen?
Man muss nicht Biologe sein, um Heinzpeter Hempelmanns „Gemeinde als Rhizom“ lesen zu können. Gleichfalls wird man den Untertitel ernstnehmen: „Eine Provokation“. Denn es geht nicht um die Kopie von Kirche, als ob man nur mit neuer Anstrengung duplizieren müsse. Vielmehr geht es um eine Karte für die Kirche, durch die eine Vielfalt verschiedener Modelle von Kirche möglich wird.
NEU! Sie finden auf unserer Homepage einen Podcast, in dem Heinzpeter Hempelmann seine ersten Gedanken zu diesem Beitrag entfaltet hat – vgl. S. 250. Auch zum Beitrag von Hans-Jürgen Abromeit im letzten Heft („Israel, die Juden und wir Christen“) ist ein Podcast eingestellt. Wir setzen die Reihe fort!
Erfahrungen aus der Biologie bzw. Botanik nimmt auch Thomas Schlegel auf und verweist auf die Notwendigkeit, Abschied zu nehmen, „damit Neues nachwachsen kann“. „Wer das Ende verschleppt erlebt keinen Neuanfang!“ Diese Grundeinsicht gilt es zu lernen, um ein „Re-Wilding“ auch in der Kirche zu ermöglichen.
Der Suche nach Glück bzw. Well-Being nimmt sich Patrick Todjeras an und verbindet diese mit Gedanken zur Evangelisation. Gerade im englischen Sprachraum hat diese Suche über den „flourishing“- Begriff Einzug in die Praktische Theologie gefunden.
Und stets zeigt sich, dass es nicht die Strukturveränderungen, sondern die Mentalitätsveränderungen sind, die Kirche in die Zukunft bringen: die geistlichen Aufbrüche – und Menschen, die zu Zeuginnen und Zeugen werden. Dazu ermutigt auch der Brief, mit dem wir uns in eigener Sache an eine junge Leserin wenden, stellvertretend für viele andere und nicht zuletzt auch uns selbst.
So sitzt die Kirche also auf der Ersatzbank und die Emmausjünger drehen eine Schleife. Doch sie begegnen dem auferstandenen Herrn. Der lässt ihre Herzen brennen. Und dann geht es gestärkt aufs Spielfeld, mit einer neuen Spieltaktik und der Vergewisserung des Ziels, mit dem der Herr die Kirche sendet.
In diesem Sinne: Beste Wünsche für die Kirche – und für Sie persönlich!
Ihre Herausgeber
Reiner Braun & Martin Reppenhagen
Heft 3 (2025)
BIBLISCHE BESINNUNG
Reiner Braun:
„Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“
Karfreitagspredigt zu Matthäus 27,25. (123–128)
SCHWERPUNKT
Friedmann Eißler:
Islamischer (muslimischer, islamisierter) Antisemitismus. (129–148)
The article examines the relationship between Islam and Antisemitism. After a brief introduction to various forms of Antisemitism and the IHRA-definition as well as the Jerusalem Declaration, it looks at the possible connecting points for Antisemitism and hatred of Jews in the Islamic tradition (Quran and Sunna), then proceeds with an account of the emergence of modern Islamic Antisemitism which represents an amalgam of imported National Socialist ideology and Islamic tradition in the times of Hadj Amin al-Husseini and (time before!) the establishment of the state of Israel.
At the end, some practical consequences are outlined.
Diesen Artikel können Sie als appetizer herunterladen.
Hans-Jürgen Abromeit:
Israel, die Juden und wir Christen.
Eine christlich-theologische Skizze zur Entflechtung von Theologie und Politik. (149–169)
The Jews are and remain God‘s chosen people. But no claims in the Israeli-Palestinian conflict can be derived from this. God‘s election is not a privilege to disregard international law and human rights, but rather aims at the task of bearing witness to the knowledge of God and his justice in the world of nations. Ultimately, it is Jesus‘ talk of possessing the land that has God‘s promise: “Blessed are the non-violent, for they will receive the land as an inheritance!” (Mt 5:5) There are topics and references where theology is absolutely necessary. But there is also too much theology. For the Christian-Jewish relationship, we must not lose sight of the enduring theological relationship. The Israel-Palestine conflict would benefit from being de-theologized.
Zu diesem Beitrag gibt es hier einen Podcast!
BERICHT
Matthias Morgenstern:
Jüdische Israel-Feinde und Daniel Boyarins Buch über die „Kein-Staat-Lösung“ (2023). (170–176)
Valentin Schmid:
Judenchristentum und „messianische Juden“ im Spannungsfeld von Kirche und Synagoge. Internationales Symposium im Januar 2025 in Tübingen. (177–180)
AUFSÄTZE
Leonie Schweizer:
Warum missioniert mich (k)einer?
Über die Kritik an Mission und Apologetik und deren Entgegnung. (181–194)
This article discusses objections to apologetics on the part of theology and its counter-objections. Among other things, Karl Barth‘s critical stance towards apologetics, postcolonial criticism, the religious pluralist argument and the accusation of the violent nature of truth claims are discussed. It argues against these objections for the legitimacy of apologetics today.
DOKUMENTATION
Hanna Stettler:
Seid allezeit fröhlich.
Predigt über 1. Thessalonicher 5,16–18 an der Beerdigung von Prof. Peter Stuhlmacher. (195–199)
BÜCHER: 200–208
EDITORIAL
Im Vorspann von manchen Filmen erscheinen Triggerwarnungen. Wer sich nichts Verstörendes zumuten will, kann den Film an der Stelle anhalten. Ob eine vergleichbare Warnung beim vorliegenden Heft angebracht ist?
In seiner diesjährigen Karfreitagspredigt hat Reiner Braun ein Wort ausgelegt, das die Perikopenordnung mit Blick auf die Wirkungsgeschichte auslässt: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Mt 27,25). Wer sich auf die Predigt einlässt, wird jedoch feststellen, dass dieses Wort eine Deutung des Kreuzestodes ermöglicht – selbst mit Blick auf das Verhältnis von Kirche und Israel.
Die Begriffe „Israel“ und „Antisemitismus“ führen nicht selten zu Polarisierungen – menschlich, politisch, theologisch. So verweist Friedmann Eißler gleich zu Beginn seines Artikels auf den strittigen Begriff „Antisemitismus“ und diskutiert unterschiedliche Definitionen. Im Weiteren geht er dem Antisemitismus im Koran und in der Geschichte des Islam nach, der weiter zurückliegt als die Staatsgründung Israels 1948.
Grundlegend fragt Hans-Jürgen Abromeit nach dem Verhältnis zum Staat Israel und wirbt für eine Entflechtung von Theologie und Politik. Wichtige Stichworte sind dabei die Erwählung Israels, die Inkarnation Gottes in dem Juden Jesus von Nazareth, die Landverheißung, der Zionismus sowie der Staat Israel.
Matthias Morgenstein widmet sich der umstrittenen Frage nach der Grenze zur legitimen Kritik an der Politik des Staates Israel. Dabei bezieht er sich kritisch auf Daniel Boyarins Buch über die „Kein-Staat-Lösung“ von 2023.
Dem „unregelmäßigen Verb“ in der Beziehung von Christen und Juden, den „messianischen Juden“ widmet sich der Bericht Valentin Schmids über ein Internationales Symposium zu diesem Thema.
Über das Schwerpunktthema hinaus fragt Leonie Schweizer: „Warum missioniert mich (k)einer?“ Sie geht in ihrem gewollt apologetischen Artikel auf die Kritik an Mission und Apologetik ein und den Gründen dafür nach. Wie verhalten sich Wahrheitsanspruch und Toleranz zueinander?
Am 5. April verstarb der mit den Theologischen Beiträgen sehr verbundene Tübinger Neutestamentler Peter Stuhlmacher. Die Predigt zu seiner Bestattung von Hanna Stettler, Mitherausgeberin unserer Zeitschrift, ist ein schönes Beispiel dafür, wie „die christliche Lehre von der Auferstehung der Toten, vom Endgericht und ewigen Reich Gottes“ nicht zur Verlegenheit wird, sondern tröstliche Hoffnung vermittelt.
Sollten Sie in diesem Heft auf Verstörendes stoßen, ist trotzdem unsere Hoffnung, dass es sich am Ende doch lohnt, auch strittigen Themen nachzuspüren und ihnen auf den Grund zu gehen.
Ihre Herausgeber
Reiner Braun & Martin Reppenhagen
PS. Bitte beachten Sie die Beilage zum Symposium 2026 und melden Sie sich gleich an!
Heft 2 (2025)
BIBLISCHE BESINNUNG
Hans-Hermann Pompe:
Die Marta und die Maria in uns.
Predigt zu Lukas 10,38–42. (58–62)
AUFSÄTZE
Martin Reppenhagen:
Kirche auf der Suche nach einer neuen Orientierung.
Überlegungen zu Kirche und Kirchenentwicklung in den Mainlinekirchen. (63–83)
Church in Crisis resp. in Exile are basic assumptions for new concepts of parish development in the mainline churches. In contrast to society and its focus on capitalism and conformity these churches want to be or become alternative communities being anchor institutions in their neighbourhoods. With new worshipping communities they exercise ecclesial entrepreneurship taking up the idea of fresh expressions of church. Evangelization is newly discussed. However, all attempts to become more multiethnic have failed. And debates on ethical issues still go on resp. divide churches.
Hans-Jürgen Abromeit:
Leidenschaft für die Kirche. (84–89)
Michael Herbst is one of the most influential practical theologians of our time. His writing, teaching, and lecturing encompass ecclesiology, cybernetics, homiletics, liturgical studies, pastoral care, medical ethics, and evangelism. He is a passionate preacher. In a sense, Herbst gives the whole of practical theology a missionary orientation. Herbst's life theme is the transformation of the church, which comes from the time of the state church and the people's church, into a completely new future. He thinks from the congregation and towards the congregation. This congregation in its various forms is the body of Christ.
Peter Zimmerling:
Bonhoeffer im Widerstand gegen Hitler.
Aus dem Glauben motivierte Mitarbeit. (90–102)
The Christian community has a responsibility to the world around it. Bonhoeffer's behaviour during the Nazi regime shows that this also manifested itself in active resistance to oppressive systems. The article deals with Bonhoeffer's pastoral function in the resistance. Two paths are explored: His theological argumentation and some of his concrete measures.
BERICHT
Carsten Brall:
Zu den Quellen!
Über den Historiolog als verheißungsvolle Vermittlungsweise kirchenhistorischer Dokumente. (103–107)
Roland Deines:
Ehe, Familie und Ehelosigkeit in der Antike und heute.
Zu einer Neuerscheinung von Matthias Becker. (108–111)
BÜCHER: 112–120
EDITORIAL
Es kann nicht darum gehen, dass wir uns zwischen Marta und Maria entscheiden, als ob die eine besser als die andere wäre. Hier begegnen uns „keine echten Alternativen“ hält Hans-Hermann Pompe fest und beschreitet einen Weg der Versöhnung zwischen beiden, auf dem sich der Gottessohn selbst als „das Vorbild aller guten Vorbilder“ erweist.
Spaltungen und Schrumpfungen lassen die protestantischen Mainlinekirchen in den USA nach einer neuen Orientierung fragen. Martin Reppenhagen geht dem nach und nimmt die Rede von der Krise und dem Exil von Kirche in einer nach-christentümlichen Gesellschaft auf. Dabei ergeben sich mit neuen Gemeindeformen kirchliche Aufbrüche, die einem kirchlichen Unternehmergeist entstammen.
Was sich bereits mit zwei Widmungen andeutete, verdichtet sich in der Laudatio von Hans-Jürgen Abromeit für Michael Herbst. Dabei verweist der Titel „Leidenschaft für die Kirche“ auf den roten Faden im Werk und Leben des hier zu Ehrenden. Einer der entscheidenden Schlüsselsätze ist gewiss dieser: „Michael Herbst redet nicht nur wissenschaftlich von der Gemeinde, er redet vor allem in und zur Gemeinde.“ (87).
Als Herausgeber gratulieren wir Michael Herbst herzlich zum 70. Geburtstag und danken für viele wertvolle Impulse und Texte. Zwischen 2007 und 2017 war er Herausgeber und Schriftleiter der Theologischen Beiträge und gehört weiterhin zum erweiterten Herausgeberkreis.
Passend zum 80. Todestag Dietrich Bonhoeffers schreitet Peter Zimmerling den Weg Bonhoeffers in den Widerstand gegen Hitler ab und benennt „Kriterien verantwortlichen Handelns“, das stets auch ein Wagnis bleibt. Denn „in ethischen Entscheidungssituationen“ könne es „kein schuldloses Handeln geben“.
Vom „Kontakt mit der Geschichte“ und in diesem Fall mit der Kirchengeschichte spricht Carsten Brall in seinem Bericht zur neuen Buchveröffentlichung von Reiner Braun zum Historiolog. Wie der Bibliolog einen neuen Zugang zu biblischen Texten bieten kann, weckt der Historiolog Interesse an kirchengeschichtlichen Personen oder Ereignissen, indem ein „Weg der Aneignung durch Erarbeitung“ gegangen wird.
Das Büchlein von Matthias Becker zu „Ehe, Familie und Ehelosigkeit in der Antike und heute“ hat für Aufregung gesorgt und erscheint in zweiter Auflage. Roland Deines verweist auf die Fundstücke aus antiken Quellen, die durchaus Parallelen zu heutigen Diskussionen zeigen, sowie aus dem Neuen Testament, die sich als „Gegenstimmen“ in ihrer Zeit erweisen.
Mit der Vielfalt der in dieser Ausgabe benannten und erarbeiteten Themen verbinden wir die Hoffnung, dass auch für Sie als Leserinnen und Leser unserer Zeitschrift die eine oder andere Entdeckung zu machen ist.
Ihre Herausgeber
Reiner Braun & Martin Reppenhagen
Heft 1 (2025)
BIBLISCHE BESINNUNG
Marius Reiser:
Der Seewandel Jesu historisch und symbolisch betrachtet. Markus 6,45–52/Matthäus 14,22–33. (2–16)
AUFSÄTZE
Miriam Wolf / Tabea Fischer / Felix Eiffler:
Was machen eigentlich die Kurse zum Glauben?
Ergebnisse und Diskussion der letzten Greifswalder Studie zu Kursen zum Glauben. (17–32)
Facing alienation from Christianity, a variety of nurture course programs seeks to provide opportunities to explore Christian faith. This article presents the results of a survey on the use of such courses among practitioners of the Protestant Church in Germany. Participants reported number, type and mode as well as reasons for and against course conduction, rated course features and referred to the impact of COVID. Differences between practitioners who did and did not conduct courses as well as between East and West Germany were statistically analyzed. Finally, the discussion links the results to a recent statement on religious education of the Protestant Church in Germany and focusses on the peculiarities of East and West Germany and highlights the contribution of practitioners allowing courses to unfold their potential.
Heinzpeter Hempelmann:
Kant!
13 kritische Fragen aus Anlass des 300. Geburtstages des Meisterdenkers.
Teil II – Praktische Philosophie: Ethik und Menschenbild. (33–49)
At least as influential as Kant's concept of theoretical reason, i. e. his concepts of rationality and science, is Kant's concept of practical reason, i. e. his view of the human being and his (rationale for) ethics. In this second part of his appraisal of the master thinker, the author again asks critically: How convincing is Kant's concept of enlightenment? Does it not exhibit a performative contradiction? Does his concept of autonomy not threaten what it is supposed to achieve: the rationale of human dignity? Doesn't his justification of ethics based solely on rationality possibly fall short? Can abstract rational morality support the community? And how is the often emphasized universalistic approach of his ethics compatible with his openly racist statements? Extensive quotations allow readers to reach their own conclusions.
DOKUMENTATION
Pia Desideria 2025.
Fromme Wünsche 350 Jahre nach Speners Aufschlag. (50–52)
BÜCHER: 53–56
EDITORIAL
Die Bibelarbeit zu Jesu Seewandel von Marius Reiser gehört von ihrer Länge und ihrem Inhalt her in die Rubrik „Aufsätze“. Da jedoch seine Exegese in predigende Gedanken münden, wenn er etwa dem „Schiffbruch des Glaubens“ nachgeht, beginnen wir den neuen Jahrgang mit dieser „Biblischen Besinnung“.
Um den Glauben geht es auch im folgenden Aufsatz von Miriam Wolf, Tabea Fischer und Felix Eiffler. Sie fragen nach dem Ergehen der Kurse zum Glauben. Dabei mag sich so mancher an die Bildungsinitiative der EKD 2011 „Erwachsen glauben“ erinnern. Die hier vorgestellte empirische Studie gibt einen Einblick in die Praxis mit den Kursen und verweist auf deren bleibende Notwendigkeit.
Die Auseinandersetzung mit Kant in der letzten Ausgabe führt Heinzpeter Hempelmann in dieser fort, arbeitet geschickt Widersprüche heraus und hinterfragt eine sich an rationaler Vernunft orientierende universalistische Moral. Dabei geht es um das Menschenbild. Von Hamann bis Habermas kommen auch Stimmen anderer Philosophen nicht zu kurz.
Im vorigen Jahrgang haben wir vielfältig über die Zukunft des Theologiestudiums und des Pfarrberufes nachgedacht. Die Zusammenfassung des Ertrags in fünf frommen Wünschen macht Lust, erneut das Themenheft 5-2024 zur Hand zu nehmen, das eine Vielfalt an Charismen sowie vielfältige Zugänge in den Pfarrdienst benannt hat. Nicht minder lassen wir uns an Jesu Worte erinnern: „Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“ (Mt 9,38).
Mit dem ersten Heft im neuen Jahr verbinden wir den Wunsch an unsere Leserinnen und Leser, ob sie ein Heft in Händen halten oder vor Rechner bzw. Tablet sitzen, dass sie durch so manche Entdeckung für ihren Dienst inspiriert werden – und auch darüber hinaus.
Ihre Herausgeber
Reiner Braun & Martin Reppenhagen
P.S. Herzliche Einladung zum III. Symposium der Theologischen Beiträge vom 12. bis 14. März 2026 in Marburg. (Arbeits-)Titel: „Der Heilige und seine Heiligen“. Save the date!